SVHU FROGS-News 03/2018
DAS LIEBE GELD UND EHRENAMT
VON NICHTS KOMMT NICHTS! ABER WAS KOMMT VON WAS?
MAN MUSS SICH SCHON MAL ETWAS ZEIT NEHMEN, ... (Wulf Winterhoff)
... um zu erfassen, was der SVHU HAND- BALL eigentlich ist, was ihn ausmacht und was er alles bietet. Oft und zu häufig geht der Blick nicht über die Grenzen der eigenen Mannschaft oder der Mannschaft der eigenen Kinder hinaus. Und dann wird all zu häufig übersehen, dass das was man dort vorfindet im Grunde genommen auch das Ergebnis dessen ist, was in den jüngeren und älteren Jahrgängen passiert. Oder gar das Ergebnis dessen, was im Hintergrund oder im Umfeld abläuft. Wie auch immer, der Blick über den Tellerrand lohnt sich jedenfalls und ist sogar ab und zu einmal angebracht, um das gesamte Spektrum in die eigene Beurteilung einbeziehen zu können. Jenseits der eigenen Mannschaft gibt es interessante Zusammenhänge und Abhängigkeiten zu entdecken. Nichts im Leben ist kostenlos. Das gilt selbstverständlich auch für den Ver- einssport und auch für den SVHU HANDBALL. Und je mehr wir für unsere Kinder und Jugendlichen, aber auch für die erwachsenen Aktiven bieten und erreichen wollen, desto mehr kostet es. In der Saison 2018/2019 haben wir die Kosten für die gesamte Abteilung auf ca. 230.000,00 € kalkuliert. Bei einer Planung mit der 2. Handball Bundesliga Frauen sogar 340.000,00 €. Darin enthalten sind die Gehälter und Aufwandsentschädigungen für die Trainer und Betreuer, sowie für die FROGS-LADIES, Kosten für Schiedsrich- ter, Gebühren, Hallenreinigungen, Sportkleidung und Beflockung von Sportkleidung und natürlich auch Strafen. Und dann noch jede Menge kleinere Positionen. Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen einem Sportverein und einem privatwirtschaftlichen Fit- ness-Center. Ein Sportverein ist eine Interessengemeinschaft, die darauf angewiesen ist, dass die Mitglieder auch ihre Tatkraft im s.g. Ehrenamt für die gemeinsame Sache mit einbringen. Über die Beitragszahlung hinaus. Natürlich hat der SV Henstedt-Ulzburg e.V. den berechtigten Anspruch darauf, dass wir als Abteilung den Kosten auch Einnahmen gegenüber stellen. Am besten in gleicher Höhe. Auf der anderen Seite ist Mannschaftssport wie Handball oder
Fussball bekanntermaßen für einen Verein teuer. Die Volkssportarten sorgen aber auch für viele Mitglieder und eine hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Während die Kosten schnell und einfach kalkuliert sind und sich grundsätzlich von Jahr zu Jahr nur unwesentlich verändern, sieht es bei den notwendigen Einnahmen nicht so einfach aus. Die Abteilung verfügt über lediglich eine verlässliche Einnahme- quelle, die aber auch nur dann verlässlich ist, wenn die Abteilung weiter attraktiv bleibt und sich den Bedürfnissen ihrer Mitglieder angemessenen anpasst. Nur dann bleiben die Mitgliederzahlen stabil oder es entsteht sogar eine Aussicht auf Zuwachs. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn mehr Mitglieder erzeugen auch mehr Mannschaften und damit wiederum mehr Kosten. Kaum eine Mannschaft ist heute kosten- deckend, sobald sie an einem geregelten Trainings- und Spielbetrieb teilnimmt. Zunächst können wir lediglich die Zusatzbeiträge als Einnahme annehmen. Der Zusatzbeitrag für Kinder und Jugend- liche beträgt 5,00 €, für Erwachsene 7,00 €. Die Abteilung hat ca. 380 Mitglieder, davon ca. 260 Kinder und Jugendliche, sowie ca. 120 erwachsene. Das Volumen der Zusatzbeiträge beträgt damit 2.200,00 € pro Monat oder 26.000,00 € im Jahr. Damit fehlen „nur“ noch 204.000,00 € für einen ausgeglichenen Etat. Es fehlen aber auch weitere, garantierte Einnahmequel- len. Es sei denn, man darf sich über das unfassbare Engagement einer Gruppe von Menschen verlassen, die Jahr für Jahr den SELECT Ulzburg-Cup organisieren. Die größte Sportveranstaltung der Gemeinde, der Region und einer der größten im Land erwirtschaftet jährlich einen Überschuss ca. 35.000,00 €. Aber auch nur dank dieser Menschen. Ohne sie gäbe es den Ulz- burg-Cup nicht und ohne den Ulz- burg-Cup gäbe es auch die 35.000,00 € nicht. Viel wichtiger aber auch, dass es ohne sie auch nicht das Erlebnis Ulz- burg-Cup, mit all seinen vielen sozialen Kontakten, interkulturellen Austausch, sportlichen Highlights und neuen Freund- schaften geben würde. Der SVHU HANDBALL wäre auf der Handballkarte
ein viel unbedeutenderes Licht, als er mit dem SELECT Ulzburg-Cup ist. Also, dank dieses Engagements beträgt das Defizit in der Kasse jetzt „nur“ noch 159.000,00 €. Und damit wird es jetzt schon langsam eng. Eine Reserve gibt es noch und das ist der Grundbeitrag. Kinder und Jugendliche zahlen 12,50 €, erwachsene 18,50€ in die Kasse des SVHU e.V.. Im Jahr macht das 39.000,00 € für Kinder und Jugendliche und 26.640,00 € für Erwachsene Mitglie- der. Insgesamt also 65.640,00 €. Der SVHU e.V. hat der Handballabteilung von diesem Betrag einen Anteil von 50.000,00 € zugestanden, so dass das Defizit jetzt „nur“ noch knapp 110.000,00 € beträgt. Mit der 2. HBF noch knapp 210.000,00 €. Aber woher nehmen? Sponsoring und Spenden sollen helfen. Einfache Nehmerqualitäten sind nicht gefordert. Aus diesem Grund haben wir 2016 das FROGS-NETZWERK gegründet und ein Sponsorenprogramm auf die Beine gestellt, dass jedes Jahr inhaltlich auf den Prüfstand gestellt und weiterentwickelt wird, Diese wesentliche Aufgabe über- nimmt eine Beisitzerrunde ehrenamtlich und wird von Henning Jungclaus geleitet. Dazu musste und muss ein Lernprozess bei allen Mitgliedern, Eltern und bei allen Mannschaften einsetzen. Fortan geht es nämlich nicht mehr darum einen Satz Trikots zu bekommen oder ein paar Taschen oder Anzüge für eine bestimmte Mannschaft. Es ging darum Partner zu gewinnen, die mit uns gemeinsam das gemeinsame Defizit decken und damit unser aller gemeinsames Projekt Handball in Henstedt-Ulzburg unterstützen, bzw. ermöglichen. Und das dann auch mit Trikots, Anzügen oder Taschen, mit denen unsere Teams dann unsere Partner präsentieren. Im FROGS-NETZWERK wollen wir aber auch gemeinsam mit unseren Partnern für unsere Teamplayer berufliche Perspektiven am Ort und in der Region aufzeigen. Die Mann- schaft im einzelnen steht dabei nicht im Vordergrund. Sie ist aber noch mehr verantwortlich und gefordert für das Gelingen insgesamt, als sie es jemals zuvor war, denn sie ist es, die den Partner pflegt, den Kontakt hält und ihn für unser Projekt begeistert. Verschiedene Instrumente mussten geschaffen werden. So z.B. auch die
7 SVHU HANDBALL • FROGS NEWS • SAISON 2017/2018 • HEFT NR. 07 • APRIL 2018
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