SVHU FROGS-News September 2018

FRISCHER WIND

Selbstverständlich verschließt sich die Handballabteilung nicht dem Solidaritäts- prinzip und sieht sich als fester Bestandteil der SVHU Familie. Dazu gehört auch, dass sich die Abteilung an den gemeinschaftlichen Kosten für Verwaltung und Instandhaltung angemessen beteiligt. Die Handballabteilung trägt durch ein herausragendes und vorbildliches ehrenamt- liches Engagement ihrer Mitglieder und durch den Aufbau eines tollen und starken FROGS-NETZWERKS und das Engagement der Partner in diese Netzwerk, sowie durch die Zahlung von Beiträgen einen Bärenanteil für einen ausgeglichenen Etat bei. In der Summe ca. 230.000,00 €. Folgt man nun unserer Sicht der Berechnung, ist die Handballabteilung absolut wirtschaftlich und nicht defizitär. Nimmt man ihr jedoch die Grundbeiträge und Zuschüsse in voller Höhe, die zusammen ca. 90.000 € ausma- chen, und gibt ihr davon dann am Ende des Jahres einen Anteil je nach Gesamtlage des Vereins und damit für die Abteilung nicht planbar und vor allem zu gering, wird es für die Abteilung und für das FROGS-NETZ- WERK schwer bis unmöglich ihre Wirt- schaftlichkeit und damit eine sportliche Perspektive dauerhaft darzustellen. Aus unserer Sicht ist das keine Grundlage für Mannschaftssport. Egal ob Handball oder Fussball oder jede andere ambitionierte Mannschaftssportart. Setzen wir nun spaßeshalber die Grundbei- träge und die Zuschüsse in unseren Etat ein, würde die Abteilung gar einen Überschuss i.H.v. ca. 40.000,00 € erwirtschaften, den sie dann in den Solidartopf übergeben könnte. sofern wir in der Lage sind unserem Etat für das laufende Jahr treu zu bleiben. Pro Mitglied der Handballabteilung würden also ca. 110,00 € in die Gemeinschaft fließen. Statt dessen ist es das Ziel des e.V. der Abteilung in Zukunft lediglich 100,00 € pro Mitglied im Jahr zukommen zu lassen. Eine Größenordnung, mit der wir ohne Ehrenamt und FROGS-NETZWERK nicht einmal den Spielbetrieb für Kinder- und Jugendmann- schaften, selbst in den niedrigsten Ligen sicherstellen könnten. Das kann aus unserer Sicht nicht richtig sein. Zwei Formen der Berechnung führen zu absolut unterschiedlichen Bewertungen. Der Anteil kostenintensiver Abteilungen im Solidaritätstopf kann nicht gleichgesetzt

werden mit dem Anteil weniger kostenin- tensiver Abteilungen. Und so wird das was die Handballabteilung ausmacht immer wieder in Frage gestellt. Immer mehr Herausforderungen für das Ehrenamt führen zu einer Überlastung der Menschen, die ihre Arbeit für den Verein neben Beruf und Familie erledigen. Zu Frust und Unzufriedenheit und in der Folge zur Kündigung des Ehrenamtes. Immer mehr Anforderungen an das Netzwerk und unsere Partner führen zu Verdruss und motivieren eher zum Ausstieg als zur Erweiterung des Engagements. Dabei sind wir doch ein Verein und keine Sportfabrik ohne Seele und ohne Charakter. Ein reiner Handballverein hätte diese Sorgen nicht. Ihm würden Beiträge und Zuschüsse in voller Höhe zustehen und dessen Verwaltungskosten wären vergleichsweise gering bei aktuell 366 Mitgliedern. Wir wollen aber eigentlich keinen Alleingang, sondern lieber für und um das Verständnis in der SVHU-Familie kämpfen, dass für unseren Sport notwendig ist. Was wir jedoch in keine Fall hinnehmen werden ist, dass auf Grund der Wirtschaftlichkeit des Gesamtvereins die sportliche Perspektive der Abteilung, also vor allem der Kinder und Jugendlichen, in Frage gestellt oder im schlimmsten Fall nicht mehr gegeben ist. Niemand kann erwarten, dass die FROGS und FROGGIS sich das gefallen lassen. In den Jahresberichten zur Delegiertenver- sammlung schreiben Vorstand und Aufsichts- rat unisono, dass rückgängiges ehrenamtliches Engagement künftig durch bezahlte Kräfte ausgeglichen werden müsse. Zack! Die rückläufige Entwicklung des Ehrenamtes hat auch Ursachen. Erklärungen wie die, dass die Gesellschaft sich verändert hätte und heute jeder nur konsumieren möchte, sind wenig zielführend und nach unserer Überzeugung auch nicht richtig. Zum einen kann es sich ein Sportverein wirtschaftlich nicht erlauben ausschließlich auf tatsächlich bezahlte Kräfte zurückzugreifen. Zum anderen ist das Ehrenamt die Seele eines jeden Vereins. Und zum Dritten können wir in der Handballabteilung das Gegenteil beweisen. Ausnahmen machen da lediglich die Qualifizierten Trainer, die aber auch ihre Freizeit in die Qualifikationen und Fortbil- dungen investieren und dadurch Garant für

eine gute sportliche Ausbildung sind. Aber im Umfeld sind es die 100% ehrenamtlich tätigen Menschen, die für Bewegung sorgen. Das geschieht jedoch nur, wenn diese Menschen auch mit gestalten und kreativ sein dürfen, Verantwortung übernehmen und tragen können und mit entscheiden sollen. Wenn sie einfach die Chance erhalten an ihrer Tätigkeit Spaß zu haben, einen Sinn zu erkennen, Gemeinschaft erleben und dafür auch die Anerkennung in Form des gemeinsamen Erfolges ernten dürfen. Auf der Delegiertenversammlung des SVHU e.V. vor einigen Tagen stand die Wahl eines neuen Aufsichtsrates auf der Tagesordnung. Mit dem Motto „Frischer Wind für den SVHU“ ist eine Gruppe von fünf Bewerbern angetreten einen anderen SVHU zu formen, der näher an den Mitgliedern und den Bedürfnissen der Sportlerinnen und Sportlern ist. In diese Delegiertenversamm- lung setzen wir unsere ganze Hoffnung. Während ich das hier schreibe, kennen wir das Ergebnis der Wahlen noch nicht. Während du das hier liest steht das Ergebnis bereits fest. Sollte ein „frischer Wind“ durch den SVHU wehen, hoffen wir endlich mit den Belangen der Handballabteilung auf offene Ohren zu stoßen und so die Luft zum Atmen zu erhalten, die Vertrauen in das ehrenamtliche Engagement benötigt und uns die Möglichkeit gibt mit Zuversicht nach vorn zu schauen. Wir hoffen dann aber auch auf ein neues Kapitel gemeinsamer Wege in der SVHU-Familie. Auf gegenseitige Unterstützung, Ergänzung und Akzeptanz. Auf eine aufrichtige und ehrlich gemeinte Beteiligung der Mitglieder und der Gremien wie dem Hauptausschuss, dem alle Abtei- lungsleiter angehören, an Projekten und Entscheidungsprozessen. Ändert sich jedoch nichts, muss sich die Handballabteilung mit all ihren Mitgliedern, Eltern und ehrenamtlichen Unterstützern sowie mit dem FROGS-NETZWERK schon in naher Zukunft wesentliche Fragen beantworten, Entscheidungen treffen und die Weichen für die Zukunft stellen.

DIE HANDBALLABTEILUNG GENERIERT 230.000 € EINNAHMEN

Wulf Winterhoff Abteilungsleiter SVHU HANDBALL

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