Segeltörn 2024
Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg
Wind und Wellen sind immer auf der Seite des besseren Seefahrers ( Edward Gibbon)
Clipperreise mit dem Traditionssegler „Seute Deern“ im September 2024
Zeitraum: von Samstag, 7.9. bis Samstag, 14.9.2024 Abfahrts- und Zielhafen: von Eckernförde nach Eckernförde Route: Eckernförde, Wismar, Olpenitz, Geltinger Bucht, Eckernförde Schiff: Seute Deern“, Zweimaster, Galeasse, 30 Kojen Besatzung: • 1 Kapitän: Ralph Wilckens (Willy) • 3 Steuerleute: Alex, Jürgen, Joachim (Jo) [2 Anwärter: Lüder, Christoph] • 2 Maschinisten: Hartmut, Gerd • 1 Schiffskoch: Peter • 2 Lehrkräfte und 9 Schüler/innen (5 Ju., 4 Mä.) / 7 private Mitsegler
Vorwort
Liebe Leser!
Dieser Bericht handelt von einer außergewöhnlichen Schulfahrt, die sich von einer üblichen Klassenfahrt total unterscheidet. Während es nämlich bei einer Klassenfahrt einen festen Wohnort, eine geschlossene Gruppe und ein vorausgeplantes, manchmal sehr genaues und festgelegtes Programm gibt, ist dies hier ganz anders. Es ist eine Woche mit einigen ausgewählten Schülern/Schülerinnen und zwei Lehrkräften auf einem Segelschiff. Die Route, das Wetter, die Mitstreiter und das „Programm“ sind hier nur bedingt bis nicht vorhersehbar. Es war bereits das 15. Mal, dass eine Schülergruppe der Olzeborchschule eine so spannende Gelegenheit wahrnehmen konnte und sogar durch die Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg finanziert bekam. Unser Kapitän war in den letzten drei Jahren von der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen so angetan, dass er auch 2024 wieder mit uns segeln wollte. Und nicht nur er war angetan, auch die Crew selbst fand Gefallen an dem Miteinander zwischen Jung und Alt. So wussten zumindest wir als Lehrkräfte, wer uns als Crew erwartete – und freuten uns bereits auf sie! Unsere Planung war diesmal schwieriger und teils kurzfristiger als sonst. Durch äußere Umstände konnten wir erst knapp vor Törnbeginn einen geeigneten Transfer finden und einen Schüler mussten wir ganz zu Hause lassen. Wir waren inzwischen daran gewöhnt, noch kurzfristig Änderungen vorzunehmen – aber diesmal war es auch für uns eine echte Herausforderung. Weitere Wehmutstropfen waren die Änderung des Schiffes, des Hafens und die vage Andeutung, eventuell auf dänische Hafenbesuche verzichten zu müssen. Oh nein! Dabei hatten wir uns doch fast ein Jahr lang auf eine längere Tour gefreut. Und auf Dänemark verzichten? Unvorstellbar! Nichtsdestotrotz freuten wir uns auf den Törnbeginn und waren umso mehr gespannt, was uns diesmal erwarten würde…
Fr. Schuldt und Fr. Stachelroth
Tag 1 (Samstag, 7. September 2024)
Ich bin um 9.40 Uhr am Parkplatz vom Alstergymnasium angekommen. Dort haben wir uns dann noch eine kleine Rede von Herrn Papenhagen angehört. Danach sind wir in Taxen gestiegen und zum Schiff nach Eckernförde gefahren. Ich hatte mir das Schiff tatsächlich etwas kleiner vorgestellt, aber im Nachhinein hätte es nicht kleiner sein dürfen – sonst wäre es wirklich eng geworden. Als wir angekommen sind, wurden wir vom Kapitän empfangen und bezogen unsere Kojen. Ich hatte mir die Kojen tatsächlich kleiner vorgestellt. Anschließend haben wir eine Sicherheitsübung abgehalten, zum Beispiel wie man die Sicherheitswesten anlegt usw. Nun gab es erstmal Erbsensuppe mit Würstchen. Hiernach haben wir das Schiff zu einem neuen Liegeplatz gefahren und dann haben wir das Großsegel noch einmal gesetzt (um bereits zu üben). Später bin ich die Takelage mit einem speziellen Gurt und Karabinerhaken hochgeklettert. Dazu habe ich vorher noch eine Einweisung bekommen. Als ich dann oben war, habe ich den Wind richtig gespürt, wie er an mir vorbeizischte. Außerdem konnte man auch spüren, wie das Schiff hin- und herwankte. Nachdem ich wieder ‘runtergeklettert war, gab es Essen. Wir haben Brot und Aufschnitt gehabt.
Nach dem Abendbrot sind wir dann schon in die Kojen zum Schlafen gegangen.
(Tammo)
Tag 2 (Sonntag, 8. September 2024)
Der Tag begann um 6.30 Uhr mit dem Aufstehen; um 7.00 Uhr war Antritt zum Küchendienst. Meine erste Aufgabe bestand darin, die Käse- und Wurstplatten hinunter zu bringen. Dann habe ich das Geschirr aufgedeckt und die Esswaren aufgetischt. So habe ich das Frühstück mit vorbereitet. Nach dem Frühstück habe ich den Tisch abgeräumt, das Geschirr in die Kombüse gebracht, abgewaschen, abgetrocknet und in die Schubladen & Schränke einsortiert. Danach habe ich die Esstische abgewischt und die Schiffsküche saubergemacht. Kurz darauf musste auch schon das Mittagessen vorbereitet, ein Kuchen gebacken und der Nachtisch gemacht werden. Zuerst habe ich den Rotkohl aus den Gläsern in einen großen Topf umgefüllt. Dann habe ich die Zwiebeln geschnitten. Anschließend habe ich angefangen, den Kuchen zu backen. Ich habe zuerst den Teig gemacht, Kakaopulver hinzugefügt und umgerührt. Als nächstes habe ich zwei Backbleche eingeölt, mit Paniermehl bestreut, den Teig gleichmäßig aufgeteilt und auf beide Bleche gegeben. Zum Schluss habe ich ein paar Kirschen auf den Blechen verteilt und die Kuchen in den Ofen gesteckt. Nach dem Mittagessen und dem Kuchenverzehr habe ich das Geschirr sauber gemacht, abgetrocknet und einsortiert. Danach gab es erstmal eine längere Pause – bis zum Abendbrotvorbereiten. Beim Vorbereiten habe ich Brote, Käse- und Wurstplatten und anderes zum Bug getragen und dort im vorderen Bereich hingestellt. Nach dem Abendessen musste ich noch das Geschirr abwaschen, abtrocknen, einsortieren und die Küche putzen. Danach hatte ich endlich „Feierabend“.
(Hendrik)
Tag 3 (Montag, 9. September 2024)
Der Tag begann um 6.30 Uhr mit Aufstehen und um 7.00 Uhr begann unser Küchendienst. Ich habe die Frühstückssachen (Aufstrich, Wurst und Käse) ‘runtergebracht sowie das Geschirr, also Besteck, Teller & Tassen. Nachdem wir gefrühstückt hatten, habe ich die ganzen Sachen wieder in die Schiffsküche hochgebracht und abgewaschen (Tassen, Teller, Schüsseln und das Besteck). Gleich danach wurde alles für den Mittag vorbereitet. Der Schiffskoch fing schon an, für die ‚asiatische Pfanne‘ Zwiebeln zu schneiden und anzubraten und das Fleisch in eine Pfanne zu geben. Danach fing er an, den Kuchenteig vorzubereiten. Als der Kuchenteig vorbereitet war, haben wir Apfelstücke hineingegeben. Ich habe dann auf einem Blech Öl gegeben und es auf dem Blech verteilt. Auf dem Öl wurde dann Paniermehl verteilt, um den Teig draufgeben zu können. Während wir den Kuchen vorbereiteten, stellte der Koch die Brühe für die Pfanne her, gab das Fleisch und die Zucchini dazu und bereitete die ‚asiatische Pfanne‘ weiter zu. Nachdem alle Teilnehmer mit dem Essen fertig waren, habe ich das Geschirr wieder in die Küche gebracht und abgewaschen. Danach hatten wir bis halb vier Pause und haben anschließend den Kuchen mit Tee und Kaffee hingestellt. Nachdem alle fertig waren, habe ich Teller und Tassen wieder zurück in die Küche getragen und erneut abgewaschen. Zum Abendbrot haben wir Reste vom Mittagessen hingestellt, Brot, Käse, Wurst und Aufstrich. Wie bei den anderen Mahlzeiten durften wir danach wieder alles hoch in die Küche bringen und abwaschen. Ab 11.45 Uhr konnten wir alles für das Mittagessen ‘runtertragen und eindecken.
Ca. 19.30 Uhr waren wir endlich fertig und hatten Freizeit.
(Andrej)
Tag 4 (Dienstag, 10. September 2024)
Gegen 7.00 Uhr sind wir aufgestanden und um 8.00 Uhr gab es Frühstück. Nach dem Frühstück haben wir uns in Ruhe fertig gemacht. Wir hatten noch etwas Freizeit, bis wir dann gegen 11.00 Uhr vom Wismarer Hafen zu einem anderen Hafenteil gefahren sind, um dort das Schiff aufzutanken. Ca. 14.00 Uhr sind wir losgesegelt – Richtung Olpenitz. Als wir dann auf See waren, gab es gegen 15.00 Uhr Kaffee und Kuchen. Dabei und auch danach konnten wir uns entspannen (bis auf die, die Wache hatten). Etwa eine Stunde später haben wir uns am Heck hingesetzt; inzwischen nahm der Seegang zu. Wir Kinder wurden dann nach und nach seekrank, bis es schließlich sieben Kinder waren. Damit wir bei immer stärker werdendem Seegang nicht über Bord gingen, wurden wir mit Rettungswesten ausgestattet und mit Karabinern an der Reling festgebunden. Außerdem wurden wir von den Lehrerinnen bewacht. Um 18.00 Uhr gab es Abendbrot – dieses konnten ein paar Kinder wegen Übelkeit nicht mitessen. Gegen 21.00 Uhr haben wir uns dann umgesetzt, während die Jungen schon schlafen gingen. Etwas später kamen noch größere Wellen, wobei auch Wasser über die Reling kam. Das ist aber durch eine Sicherheitsklappe wieder ‘rausgelaufen. Durch die Wellen war es rutschig an Deck und ein Mädchen ist von einer Erhöhung gerutscht – ihr ist aber nichts passiert. Viel, viel später sind wir ‘runter in die Messe und ins Bett gegangen. Die Ahoi-Matrosen haben allen Kindern, die seekrank waren, den nächsten Tag und die Nacht danach „wachfrei“ gegeben. Um 13.00 Uhr gab es Mittag, da haben wir Nudeln mit Schnitzel gegessen.
(Mila, Emily und Vicky)
Tag 5 (Mittwoch, 11. September 2024)
Mein Tag ging mitten in meiner Nachtwache los. Am Tag zuvor hatten wir starken Seegang, deswegen waren viele seekrank. Nun mussten alle, die nicht davon betroffen waren, aushelfen oder mehr übernehmen. Ich habe mit Björn meine Nachtwache beendet und bin um 1.00 Uhr nachts völlig fertig eingeschlafen. Um 6.00 Uhr wurde ich geweckt und erfuhr dann, dass ich für Maxi die Backschaft übernehmen müsste. Völlig übermüdet musste ich in die Kombüse und Frühstück vorbereiten. Nach dem Frühstück habe ich das Geschirr abgewaschen, danach hatte ich eine kurze Pause. Später gab es nur ein kleines Mittagessen, da die meisten nicht wirklich etwas essen wollten. Schließlich fuhren wir in den Hafen, was sich als schwierig herausstellte. Wir haben mehrere Anlegeversuche machen müssen, da der Wind uns immer wieder abtrieb. Beim dritten Versuch klappte es endlich. Am Nachmittag gab es Kuchen an Deck. Danach sind meine Freunde zu Edeka gefahren. Sie durften mit dem Schlauchboot fahren, was mich extrem geärgert hat, da ich mitwollte – aber wegen der Backschaft nicht durfte. Ich fand das besonders blöd, weil ich eigentlich keine hatte. Eine Weile später habe ich das Abendbrot vorbereitet und serviert. Danach half ich beim Abwasch und nach der Backschaft spielte ich noch mit einigen ein lustiges Kartenspiel unter Deck. Schließlich ging ich schlafen.
(Niels)
Tag 6 (Donnerstag, 12. September 2024)
Ort: Olpenitzer Hafen – Geltinger Bucht
7.45 Uhr: Ich bin mit Emily zeitgleich aufgestanden. Mila und Vicky hatten Backschaft, deshalb sind sie früher aufgestanden. 8.00 Uhr: Um 8 Uhr gab es Frühstück, wobei ich nichts gegessen habe, weil mir noch vom Vortag schlecht war. 9.00 Uhr: Ab da hatte ich ein wenig Freizeit. Ich habe mich am Heck des Schiffes hingesetzt, da mir noch schwindelig war. 9.30 Uhr: Wir haben vom Olpenitzer Hafen abgelegt. An Deck war „all hands on deck“, das heißt, dass jeder an Deck kommen muss, um zu helfen (außer der Backschaft). Ich musste einen Fender (einen Autoreifen) halten, damit das Schiff vom Anleger nicht beschädigt wurde. Die Aufgabe fand ich toll. 13.30 Uhr: Ich hatte mich entschieden, noch ein wenig zu schlafen, weil um 15 Uhr meine Wache begann. 14.45 Uhr: Mein Wecker ging und ich musste aufstehen. Ich habe mich angezogen, um zur Wache anzutreten. Tammo und Niels waren bereits dort und Tammo entschied sich, auf die Brücke zu gehen. Niels und ich wollten steuern. Nach Anweisung von Alex haben wir abwechselnd den Kurs gesteuert. 17.00 Uhr: Andrej aus der C-Wache hatte Freizeit und leistete uns Gesellschaft. Maxi hatte Backschaft, aber gerade Pause. Niels hatte Maxi vorgeschlagen, er könne auch einmal steuern, was dieser auch am Ende tat. 18.00 Uhr: Nun war Schichtwechsel und auch Zeit zum Abendessen. Es gab ein schmackhaftes Gericht mit Reis. Zuvor sind wir in der Geltinger Bucht vor Anker gegangen. 8.45 Uhr: Ich habe mich mit Emily im Waschraum fertiggemacht. 10.00 Uhr: Ich habe mich an Deck aufgehalten – Vicky, Emily und Mila waren auch da. 13.00 Uhr: Es gab Mittagessen. Ich habe Kartoffelröstis gegessen, das war sehr lecker.
18.45 Uhr: Wieder oben an Deck habe ich einen atemberaubenden Doppelregenbogen gesehen und Fotos mit meiner Kamera gemacht. Weil mir danach langweilig war, habe ich Maxi und Mila in der Kombüse unterstützt.
19.00 Uhr: Ich habe mich schlafen gelegt.
20.15 Uhr: Emily, Mila und Vicky kamen dazu und ich bin mit ihnen an Deck gegangen. Wir haben Emily bei ihrer Wache unterstützt. 21.00 Uhr: Dies war das Highlight des Tages! Ich habe mitbekommen, dass man Polarlichter sehen könne. Mit bloßem Auge waren sie kaum zu sehen. Björn, Niels und Frau Schuldt haben Fotos gemacht - und man konnte sie dann besser sehen. 22.00 Uhr: Ich bin schlafen gegangen und habe mir den Wecker gestellt, um früher aufstehen zu können.
(Annabel)
Tag 7 (Freitag, 13. September 2024)
Heute Morgen haben wir den Anker gehievt, was eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit war. Jeweils zu dritt wurde an beiden Seiten am Bug in gleichmäßigem Rhythmus gekurbelt, um die schwere Ankerkette Stück für Stück heraufzuholen. Mehrmals wurde dabei gewechselt; es erforderte viel körperliche Kraft. Später wurden die Segel gesetzt, um den Wind auszunutzen und Fahrt aufzunehmen. So ging es Richtung Heimathafen, nach Eckernförde. Die Fahrt zog sich eine ganze Weile hin und schließlich wurden die Segel wieder eingeholt und ‚hafenfein‘ zusammengelegt. Am Nachmittag des 7. Tages erreichten wir schließlich wieder den Eckernförder Hafen. Das Anlegemanöver klappte problemlos und wie so oft hatten wir eine Menge Zuschauer, die staunend und abwartend am Kai standen. Nun war erstmal Freizeit angesagt und ich ging von Bord, um ein wenig wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren und den Hafen zu erkunden. Abends sollte an Bord das traditionelle Käpt‘ns Dinner stattfinden – aber zuvor hatte ich mir zwei Dinge fest vorgenommen, auf die ich mich seit Stunden freute. Erstens wollte ich ein Stück Torte genießen und zweitens ein Fischbrötchen. Beides setzte ich in die Tat um – und konnte gar nicht sagen, was ich mehr genoss. Das anberaumte Dinner kurze Zeit später schaffte ich nur noch mit höflicher Zurückhaltung – sonst wäre ich geplatzt. Nach alter Tradition wusch die Crew anschließend alles in der Kombüse gemeinsam ab. Logischerweise dudelten dabei Seemannslieder und es wurde fröhlich und lautstark mitgesungen. Später machte die ‚Albatros‘ in zweiter Reihe an unserem Schiff fest und es gab ein Wiedersehen zwischen „alten Bekannten“.
(Fr. Schuldt)
Tag 8 (Samstag, 14. September 2024)
Um 7.30 Uhr sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht.
Danach gab es von 8.00 Uhr bis 8.30 Uhr Frühstück. Dabei wurde eingeteilt, welche Wache welchen Bereich putzen muss. Nach dem Frühstück haben alle ihre Sachen gepackt. Später hat Emiliy auf der Brücke den Boden gewischt und Mila hat das Deck geputzt. Als wir damit fertig waren, haben wir noch in der Küche geholfen abzutrocknen, zu fegen und Handtücher zusammenzulegen. Als wir fertig waren, haben wir noch einmal geguckt, ob wir alles eingepackt hatten und brachten dann unsere Taschen nach oben. Nachdem die Taxen kamen, haben wir unsere Taschen ins Auto gepackt und uns von allen verabschiedet. Um 10.00 Uhr haben wir uns dann in die Taxen gesetzt und sind nach Hause gefahren. Als wir kurz nach 11.00 Uhr am Alstergymnasium angekommen waren, haben wir noch ein Foto mit Herrn Papenhagen gemacht. Nach dem Foto hat Herr Papenhagen noch eine Rede gehalten. Als er fertig war, haben wir uns von den Lehrerinnen verabschiedet und sind mit unseren Eltern nach Hause gefahren. Wir fanden die Reise sehr toll und sie hat uns viel Spaß gemacht. Die Ahoi-Matrosen und der Kapitän waren sehr nett. Die anderen haben die Waschräume geputzt und alle Kojen gewischt.
Emily und Mila
Nachwort
Wie bereits von unserem Kapitän gewohnt, informierte er uns über Aktuelles und übermittelte uns bereits vor Reisebeginn den Kojenplan mit Wacheinteilung und den Zeiten der einzelnen Wachen. Als wir am Abfahrtshafen ankamen, war es wie ein Heimkommen zu einer Familie, unserer Segelfamilie! So sehr hatten wir uns bereits an die Crew gewöhnt… So sehr wir uns über das Wiedersehen freuten, so sehr enttäuschte uns die Tatsache, dass wir Dänemark tatsächlich nicht ansteuern konnten. Auch Leif, ein ehemaliger Schüler, der uns bei den letzten beiden Törns beim Navigieren geholfen und unterstützt hat, konnte die Fahrt leider nicht antreten, Dafür wurden wir auch diesmal rasch mit den anderen privaten Mitseglern vertraut, die – genauso wie der Kapitän und die Crew – von den Jugendlichen angetan waren und das gemeinsame Miteinander schätzten. Viele lobten den Umgangston der Schüler/Schülerinnen untereinander, ihre Hilfsbereitschaft und ihr Engagement. Auch die Jugendlichen selbst fanden den Törn größtenteils prima. Selbst zwei Mädchen, die sich das völlig anders vorgestellt hatten: „Uns hat das Segeln allgemein sehr viel Spaß gemacht, doch dass wir zwei Tage (Nächte) seekrank waren, war schade. Die Ahoi-Matrosen waren sehr nett, genau wie der Kapitän und alle anderen.“ Wir fanden auch, dass es ein schönes Miteinander unter den Beteiligten war. Die Steuerleute haben ihre Wachen toll angeleitet und auch die anderen Crewmitglieder und Mitsegler haben sich wunderbar mit den Jugendlichen ausgetauscht und sich um sie gekümmert. Wir als Lehrkräfte hätten uns aber gewünscht, dass die Schülergruppe selbst eine große Einheit gebildet und sich darin mehr gemischt hätte. Es war zwar unter allen harmonisch, aber die Mädchen blieben eher unter sich. Zum Schluss möchten wir uns im Namen der Schülergruppe wieder bei allen bedanken, die diesen tollen Segeltörn ermöglicht haben: Herrn Papenhagen und der Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg, Herrn Kern und dem Clipper-Verein und natürlich der Crew! Ein herzliches Dankeschön auch für den Zuschuss beim Transfer, den Worten von Herrn Papenhagen sowie das flexible und rasche Agieren von ihm und Herrn Kern!
Fr. Schuldt
Bericht Stammcrew Törn 3798 vom 07. - 14.09.2024
TS Seute Deern
Die neue Mannschaft ist an Bord Frisch vom Land her angeheuert Am Sonntag segeln wir dann fort Nach Osten wird das Schiff gesteuert Vorher muss ein jeder wissen Wie das Schiff denn funktioniert So lässt der Käpt’n Segel hissen Damit ein Jeder das kapiert Der Wachplan scheint noch nicht perfekt Die Mädchen woll’n zusammen sein Victoria hat dies entdeckt So kommt sie halt bei Joe mit rein Am Sonntag legen wir dann ab Wismar lautet unser Ziel Wir fahr’n die Fördebucht hinab Mit Segeln ist da noch nicht viel Nach zwei Stunden ungefähr Liegt die Ostsee vor dem Bug Erreichen wir das freie Meer Und auf die Fallen kommt nun Zug Die Mannschaft hängt sich in die Leinen Die Segel gleiten hoch am Mast Sowohl die Großen als auch Kleinen Ziehen so - dass es auch passt Das Ziel ist fern - der Tag vergeht Wir segeln in die Nacht hinein Der Ausguck auf dem Vorschiff steht Wie immer sind es derer Zwei‘n Der Kurs führt in den Fehmarn Belt Nördlich um die Insel rum Die Freiwache ihr Schläfchen hält Bis auf ihr Schnarchen ist sie stumm
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Am Mittag ist Wismar erreicht Das Schiff liegt fest am Kai Da wird das Leben wieder leicht Das Schaukeln ist vorbei Klarschiff gemacht und ab an Land Die Mannschaft stürmt die Duschen Hygiene ist ein großes Pfand Da kommt ein jeder in die Puschen Regen fällt am nächsten Morgen Und auch viel Wind ist angesagt Segelreffs sind zu besorgen Niemand der darüber klagt
Das nasse Tuch wiegt nun noch schwerer Die Böe fällt ein - die Segel flattern Das macht die harte Arbeit derer Die es tun zum Kampf und Rackern Die Wogen sich auf See auftürmen Ein starker Wind bläst aus Südwest Als würde Rasmus mit uns zürnen Uns nicht zur Ruhe kommen lässt Der Kurs kann nicht gehalten werden Die Segel müssen runter Die Seekrankheit - sie macht Beschwerden Die Mädchen glauben wir geh’n unter Es rollt das Schiff in schwerer See Das Deck steht unter Wasser Mila klagt oh-jeh-mi-neh Und Emily wird nasser Der Smutje ruft die Mannschaft nun Zum Essen an die Tische Doch nicht jeder will das tun Und füttert lieber Fische Es wird schon Nacht - da kommen wir In ruhigere Gewässer Gedankt wird Rasmus sehr dafür Den Kranken geht’s gleich besser Am nächsten Tag - der Wind nimmt ab Ist Olpenitz erreicht Dort ist es ruhig - gleich wie im Grab Das Leben wieder leicht
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Es weht der Wind am nächsten Morgen Nur mäßig stark und über Land Die Wellen machen keine Sorgen Wir segeln schön am Küstenrand Die Bucht von Gelting - unser Ziel Erreichen wir am Nachmittag Und dort wo dann der Anker fiel Das Schiff ganz ruhig im Wasser lag Das dunkle Tuch der Sommernacht Wird still und leise abgefiert Die Ankerwache gibt Obacht Das Schiff und Mannschaft nichts passiert Am letzten Tag ist Sonnenschein Als wir den Anker hieven Die Mannschaft hängt ins Spill sich rein Und holt ihn aus den Tiefen Dann segeln wir den letzten Schlag In die Bucht von Eckernförde An diesem schönen Sonnentag Auf dass es ein Erlebnis werde Die Zeiser vorn im Klüvernetz Sind reichlich unklariert Da sagt dann doch der Lüder jetzt Das Schiff sei unfrisiert Drei Mädchen setzt er darauf an Die Sache zu beheben Vicky - Emily und Mila müssen ran! Da hilft kein Widerstreben Ungläubig schauen sie noch drein Sie sind so recht verzagt Steigen dann doch ins Lifebelt ein Und haben sich ins Netz gewagt Bald darauf wird festgemacht Die Reise ist beendet Das Abenteuer ist vollbracht Wie man’s auch dreht und wendet Der Törn war - wenn man blickt zurück Eine Vielfalt von Erlebnis
Die Hohe See ist unser Glück Zusammenhalt ist das Ergebnis
Am 5.10.2024 aufgeschrieben für die Stammcrew von Lüder Bischoff
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